Norditaliens Tomate erobert Europa: Qualität, Nachhaltigkeit und Innovation

Woher kommen die Tomaten in deutschen Supermärkten?

Habt ihr euch jemals gefragt, woher die Tomaten auf der Tiefkühlpizza kommen, die ihr im Supermarkt kauft? Oder welche Reise die Tube Tomatenmark hinter sich hat, bevor sie in euren Topf wandert, um euer Ragù zu verfeiern?

Nun, es gibt eine gute Chance, dass diese Tomaten aus Italien kommen, genauer gesagt aus Norditalien. Für viele mag das überraschend sein, da der Tomatenanbau oft nur mit dem Süden des Landes verbunden ist. Tatsächlich kommen aber aus den Regionen Emilia-Romagna, Lombardei, Veneto, Piemont und der autonomen Provinz Bozen etwa 39.000 Hektar Land, auf denen jährlich 2,8 Millionen Tonnen Tomaten produziert werden. Das macht 52 % der nationalen Produktion und 25 % der europäischen Produktion aus.

Es handelt sich hier um industrielle Tomaten, die anders als frische Tomaten verarbeitet werden. Diese Tomaten werden in Endprodukte wie Tomatensauce, Tomatenmark oder Tomatenstücke umgewandelt und dann auf den internationalen Märkten verkauft.

Danke der Organisation OI Pomodoro, die alle Akteure der Produktionskette vereint, hatten wir die Gelegenheit, den gesamten Anbau- und Verarbeitungsprozess aus nächster Nähe zu sehen. Diese enge Zusammenarbeit zwischen über 2000 Landwirten und mehr als 20 Verarbeitungsunternehmen sorgt für eine effiziente und hochwertige Produktion, die schließlich auch die Regale deutscher Supermärkte erreicht und von Verbrauchern im ganzen Land genossen werden kann.

Vom Feld in die Fabrik – in nur wenigen Kilometern

Im September, während unserer Tour, waren wir in der Endphase der Tomatenernte. Die Erntemaschinen starten normalerweise Mitte Juli und arbeiten seitdem ununterbrochen und schnell zwischen Feldern und Verarbeitungsbetrieben hin und her, um die Industrie kontinuierlich zu versorgen. Die Entfernung zwischen den Feldern und den Fabriken beträgt dabei nur wenige Kilometer, nie mehr als 65 km, um die Frische der Tomaten zu bewahren und die Umweltbelastung zu minimieren. Dieser präzise Ablauf ist Teil eines größeren Plans: die Lieferkette der OI Pomodoro aus Norditalien war die Erste, die den Product Environmental Footprint (PEF) gemessen hat, eine von der Europäischen Kommission entwickelte Methode zur Bewertung und Kommunikation der ökologischen Auswirkungen des gesamten Produktionszyklus.

Fairen Tomaten schmecken besser

OI Pomodoro engagiert sich nicht nur für den Umweltschutz, sondern auch für soziale Verantwortung. Sie setzen auf eine klare Kommunikation: auf der einen Seite Zahlen, auf der anderen einfache, für alle verständliche Botschaften, die ihr auf ihrer Website nachlesen könnt.

Die Lieferkette hat den Einsatz von Chemikalien auf ein Minimum reduziert und fördert biologischen Anbau (10 %) sowie integrierte Landwirtschaft (90 %). Um Transparenz zu gewährleisten, entwickeln die Erzeugerorganisationen (OP) ein QR-Code-Szstem für jedes Feld. Damit können die Tomaten von der Ernte bis zur Verarbeitung komplett nachverfolgt werden, und die Verbraucher können sicher sein, woher das Endprodukt stammt. Auf den Feldern wurden Maßnahmen eingeführt, die den Wasserverbrauch optimieren, wie zum Beispiel Tröpfchenbewässerung direkt an der Pflanze und Sensoren, die die Bodenfeuchtigkeit überwachen, um den tatsächlichen Bedarf an Bewässerung zu ermitteln. Zudem wurde auf den Feldern die manuelle Arbeit durch vollmechanisierte Ernte ersetzt. OI Pomodoro gewährleistet dabei eine faire Partnerschaft zwischen Landwirten und Verarbeitungsbetrieben.

Die Herausforderungen und Ziele nachhaltiger Landwirtschaft

Das Projekt TOMATO-SAUCE (Sustainable Agriculture Understanding in Central Europe) wurde von OI Pomodoro ins Leban gerufen, um die Nachhaltigkeit europäischer Tomaten zu fördern und die hohen Umweltstandards in der Landwirtschaft und Industrie Norditaliens bekannt zu machen. Europa, mit Italien an der Spitze, gehört zu den größten Produzenten von Verarbeitungstomaten weltweit – und ist dabei auch eines der fairsten.

Heute ist Nachhaltigkeit nicht nur ein Trend, sondern eine Entscheidung, die vor allem von euch Verbrauchern abhängt. Laut aktuellen Daten betrachten 64,3 % der Europäer Nachhaltigkeit als Priorität bei der Auswahl ihrer Lebensmittel, und 60 % möchten mehr über die Herkunft ihrer Produkte erfahren. Dank Institutionen wie denen von OI Pomodoro habt ihr jetzt die Möglichkeit, bewusstere Entscheidungen zu treffen.

Wenn ihr also das nächste Mal eine Packung Tomatensauce bei Lidl, Rewe oder Edeka seht, nehmt euch einen Moment Zeit: schaut euch die Herkunft, die Verpackung und eventuelle Zertifikate genauer an. Das nächste Mal, wenn ihr eine Pizza in den Ofen schiebt oder ein Ragù zubereitet, könnt ihr nicht nur den Geschmack der Tomaten genießen, sondern auch die Sorgfalt und das Engagement Norditaliens für Qualität und Nachhaltigkeit.

 

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